Die Themen Sterben, Tod und Trauer haben nicht unbedingt Priorität, wenn es darum geht, ein Ehrenamt zu bekleiden. Trotzdem erleben wir immer wieder, dass Menschen zu uns kommen, die genau diese Arbeit tun möchten. Ihre Motivation speist sich in den meisten Fällen aus eigenen Verlusterfahrungen und aus dem Bedürfnis, die liebevoll erlebte Begleitung eines Angehörigen durch Pflegekräfte, Ärzte und Ehrenamtliche zurück geben zu wollen.

So kann auch in diesem Jahr wieder ein Vorbereitungskurs zum Sterbebegleiter, zur Sterbebegleiterin starten. Zwölf Interessierte (neun Frauen und drei Männer) werden am 10.09. 2021 mit dem sechsmonatigen Kurs beginnen. Enden wird der Kurs mit der Zertifikatsübergabe in einem feierlichen Rahmen im Februar 2022.

Die Inhalte des Kurses widmen sich in großen Teilen dem eigenen Verständnis und der eigenen Haltung zum Leben und zum Sterben.

Die Vorreiterin und Begründerin der Hospiz-Arbeit in Europa, Cicely Saunders, hat einmal gesagt, man sollte sich dem Bett eines Sterbenden nur dann nähern, wenn man selber zumindest eine ungefähre Vorstellung davon hat, was Leben und Tod im eigenen Dasein bedeuten.
Die Inhalte des Kurses sind so angelegt, dass die zukünftigen, ehrenamtlichen Sterbebegleiter*innen auf ihr eigenes Verständnis von Endlichkeit und auf ihre persönlichen Verlusterfahrungen schauen und sich intensiv damit auseinander setzen. Im Weiteren liegt der Fokus auf unseren persönlichen Kraftquellen und auf dem großen Feld der Spiritualität.

Der größte Schatz, den die zukünftigen Sterbebegleiter*innen in die hospizliche Arbeit einbringen, sind allerdings ihre eigenen Lebenserfahrungen.
Bis vor einigen Jahren war es eher ungewöhnlich, dass ein junger Mensch einen Sterbenden begleitet, weil es dem jungen Menschen natürlich an Lebenserfahrung mangelt. Heute wissen wir es besser, denn auch junge Menschen haben lebensverkürzende, zum Tode führende Erkrankungen und wollen oftmals jemanden an ihrer Seite und im Gespräch haben, der ihre Sprache spricht und ein ähnliches Lebensalter hat.
So freuen wir uns auch immer über junge Interessierte, um diesem Umstand Rechnung tragen zu können.

Auf dem Foto sind zu sehen : Marliese Fricke, Matthias Hirte, Ilona Kiehne, Karin Kniza, Petra Kubitza, Lukas Löffler, Sonja Paschke, Claudia Steinkraus, Bettina Wunsch, Michael Zeller, Heidemarie Ziemann